Wenn Sprachtraining ein Marathon ist, leisten Erwachsene mehr

When Language Training is a Marathon, Adults Perform Better
3 Minuten
Firmentraining
Lernmethoden
Trainingsmethoden
Frau schreibt auf einem Blatt Papier und hält einen Taschenrechner
    DE

    I have written.

    I have played.

    I have read.

    Im vierten Teil unserer sechsteiligen Serie über den Vergleich zwischen erwachsenen und jugendlichen Sprachlernern werfen wir einen Blick auf die dritte Phase des Sprachenlernens - die bewusste Registrierung, auch bekannt als explizites Lernen. Hier untersuchen wir, wie erwachsene Spracherwerber gelernt haben, ihre Umgebung effizient zu nutzen, um eine Fremdsprache zu erlernen und effektiv kommunizieren zu können.

    Was ist bewusste Registrierung/explizites Lernen?

    Das beste Beispiel für den Einsatz dieser Phase ist das Pauken für eine Prüfung. Man sagt sich bewusst, dass man einen bestimmten Teil des Zielwissens begreifen, verdauen, sich einprägen oder lernen wird, wie z. B. die unregelmäßigen englischen Verben im oben zitierten Text. Aber auch bei der Arbeit mit komplexen Daten, bei der Informationsrecherche, bei der Vorbereitung einer Präsentation, bei der Entgegennahme einer Nachricht am Telefon etc. kann dies der Fall sein.

    Im vorigen Artikel haben wir gesehen, dass Kinder anscheinend besser im impliziten Lernen sind. Um dies auszugleichen, scheint die explizite Lernfähigkeit bei Erwachsenen stärker zu sein. Das bedeutet, dass sie besser in der Lage sind, sich aktiv um Entdeckungen und Lernen zu bemühen. Dies zeigt sich am deutlichsten im Bildungsstil der Universitäten, aber auch am Arbeitsplatz, wo Erwachsene die Initiative ergreifen, um ihr Wissen durch Recherche, Lesen, Diskussionen und Selbstreflexion zu erweitern.

    I have written.

    I have played.

    I have read.

    In part four of our six part series on comparing adult and young language learners, we take a look at the third phase of language learning – conscious registration, also known as explicit learning. Here we examine how adult language learners have learned to make efficient use of their environments to learn and be able to communicate effectively in a foreign language.

    What is conscious registration/ explicit learning?

    The best example of when this phase is used is when one crams for an exam. You consciously tell yourself that you are going to understand/digest/memorise/learn a particular segment of target knowledge such as the English irregular verbs in the quoted text above. But it can also be when dealing with complex data at work, researching for information, preparing a presentation, taking a message on the phone etc.

    In the previous article, we saw how children appear to be better at implicit learning. To compensate for this, the explicit learning ability in adults appears to be stronger. This means that they are better at actively applying themselves to discovering and learning. This is most evident in the education style adopted by universities but also in the workplace, where adults take the initiative to develop their knowledge through research, reading, discussions and self-reflection.

    Mann schaut auf seine Uhr
    Foto: Jeffrey Paa Kwesi Opare/pexels.com
      DE

      Zeit spielt eine entscheidende Rolle

      Das oben beschriebene Lernmodell hat einen Vorbehalt. Erwachsene scheinen jüngere Lernende beim expliziten Lernen nur dann zu übertreffen, wenn sie die nötige Zeit dafür haben. In diesem Artikel deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass Erwachsene besser in der Lage sind, explizites Wissen aufzubauen, was wahrscheinlich auf ihre vielfältigeren Lebenserfahrungen (z. B. frühere Sprachkenntnisse) zurückzuführen ist. In einem neueren Artikel stellten Forscher fest, dass erwachsene Sprachenlerner fast genauso gut abschneiden wie Muttersprachler, wenn sie innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers ausreichend mit der Sprache in Berührung kommen. Dies gilt vor allem dann, wenn sie lernen, effektiv, d. h. ohne allzu große Bedeutungsverluste, zu kommunizieren.

      Time Plays a Critical Role

      There is a caveat to the above learning model. Adults only seem to outperform younger learners with explicit learning if they are given the time to do so. In a similar vein, in this article research seems to suggest that adults are better at creating explicit knowledge, probably due to their more varied life experiences (e.g. previous language knowledge). In a more recent article, researchers found that adult language learners perform almost as well as native speakers when given enough exposure to the language in and outside a classroom. This was seen to be especially strong when learning to communicate effectively i.e. without too much loss in meaning.

      Mann inmitten einer Menschenmenge
      Foto: Cameron Casey/pexels.com
        DE

        Was also macht Erwachsene besser im expliziten Lernen? Liegt es an ihnen oder an ihrem Umfeld?

        Erwachsene sind aufgrund einer Kombination von Faktoren in der Lage, sich intensiv mit dem Lernen zu beschäftigen. Ja, sie haben ein größeres Verantwortungsbewusstsein und eine stärkere intellektuelle Kraft, so dass sie viel besser selbst lernen können als Kinder. Außerdem haben sie mehr Zeit mit der Sprache verbracht und verfügen daher über mehr Hintergrundwissen, das es ihnen ermöglicht, logische Zusammenhänge und Muster zu erkennen. Dadurch sind sie auch besser in der Lage, sich auf Beispiele und Situationen im wirklichen Leben zu beziehen, in denen die Zielsprache verwendet werden kann. Im Wesentlichen - und ganz allgemein gesprochen - haben Erwachsene im Vergleich zu jüngeren Lernenden mehr Möglichkeiten, das Beste aus dem Erlernen einer zweiten Sprache herauszuholen.

        Zusammenfassung und Ergebnisse

        Erwachsene haben aufgrund ihres Arbeitsumfelds und der dringenden Notwendigkeit, sich verständlich auszudrücken, in der Regel einen größeren Anreiz, explizit eine Fremdsprache zu lernen. Da sie jedoch wahrscheinlich viel länger als Kinder damit verbracht haben, sich wichtige Elemente der Sprache anzueignen, fällt es ihnen im Allgemeinen leichter, sich neue Vokabeln und Grammatik beizubringen.

        So, what makes adults better at explicit learning? Is it them, or their environments?

        Adults are able to apply themselves rigorously to learning because of a combination of factors. Yes, there is an increased sense of responsibility and intellectual vigour, making them much better at self-learning than children. In addition, they have also spent more time exposed to the language and hence have more background knowledge that allows them to see logical links and patterns. This also makes them better at relating to real-life examples and situations where the target language may be used. In essence, and speaking in generalised terms, adults have more tools to get the most out of learning a second language when compared to younger learners.

        Summary and scores

        Adults by way of their work environments and the urgent need to communicate, tend to have more of an impetus to explicitly learn a foreign language. However, by virtue of the fact that they have probably spent far longer than children picking up important elements of language, they generally tend to find it easier to grasp new vocabulary and grammar.

        Diagramm mit sternbasierten Bewertungen

        Referenzen

        Verneau, M., et al (2014). Age and time effects on implicit and explicit learning Experimental Ageing Research, National Library of Medicine. 2014; 40(4):477-511. doi: 10.1080/0361073X.2014.926778    
        https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25054644/

        Lichtman, K. M. (2012) Child-Adult Differences in Implicit and Explicit Second Language Learning (Ph.D. dissertation, University of Illinois)  
        https://eric.ed.gov/?id=ED563277

        Dabrowska, E., Becker, L., Miorelli, L. (2020). Is Adult Second Language Acquisition Defective?. Front. Psychol 2020 Jul; Vol 11. 
        https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2020.01839/full